Verfügbarkeit ist nicht nur eine Frage der Menge

HA Systeme

Hochverfügbarkeit ist ein beliebtes Schlagwort in den den meisten Unternehmen. Sie werden unzählige Veröffentlichungen zu diesem Thema finden in denen sehr blumig und ausufernd neue Softwareprodukte beschrieben werden, die all Ihre Wünsche erfüllen, wenn Sie nur bereit sind den Gegenwert eines Mittelklasse Wagens dafür zu investieren.

Haben Sie sich nicht schon öfter gefragt, ob es Alternativen gibt?

Diese Frage lässt sich eindeutig mit “Ja” beantworten.

Open-Source Alternativen

Es gibt auf dem Open-Source Markt unzählige einzelne Projekte, die zusammen den Aufbau von perfekt aufeinander abgestimmten hochverfügbaren Sytemen ermöglichen. Es lassen sich fast alle Dienste, die ein Linux Server zur verfügung stellen kann, hochverfügbar machen. Die Ausfallzeiten eines Dienstes oder eines Servers lassen sich auf wenige Minute reduzieren.

Als Basis für ein HA System bieten sich die beiden Softwarepakete “heartbeat” und “drbd” an. Durch die Verwendung dieser Software lassen sich nicht nur Dienste und Server überwachen und steuern, sondern es werden auch die Konfigurationen und Nutzdaten redundant vorgehalten.

Brauchen Sie ein HA System?

Diese Frage wir immer wieder sehr kontrovers diskutiert und nur selten eindeutig beantwortet.

Die einfache Antwort lautet meistens “Wer ruhiger schlafen möchte, braucht ein HA System!”. In der Praxis muss diese Frage jedoch wesentlich genauer unter die Lupe genommen werden, da hinter einem HA System zumindest bei der Einrichtung ein sehr hoher Aufwand steckt. In wie weit dieser Aufwand gerechtfertigt ist, lässt sich mit folgenden Fragen besser einschätzen.

Wenn Sie eine der Fragen mit “Nein” beantwortet haben, lohnt es sich über ein HA System nach zu denken.
In allen anderen Fällen ist eine genauere Analyse notwendig um eine fundierte Kosten/Nutzen Rechnung zu erstellen.

Kosten sparen mit HA?

Eine Hochverfügbarkeitslösung zu etablieren wird meistens mit einem sehr hohen finaziellen Aufwand in Verbindung gebracht. Es lohnt sich die Kosten genauer zu betrachten.
Am einfachsten lässt sich das Einsparpotential einer HA Lösung an einem kurzen Beispiel verdeutlichen.

Eine neue Telefonanlage auf Asterisk Basis soll aufgebaut werden und ein ensprechnder Supportvertrag wird benötigt, um einen 24/7 Verfügbarkeit zu gewährleisten.

Eine mittlere Asterisk Telefonanlage benötigt mindestens einen Server. Die Kosten inklusive eines Supportvertrages für die Hardware (36 Monate) belaufen sich auf ca. 2000,– EUR.

Für einen Supportvertrag für die Software und Hardware Wartung fallen mindestens 800,– EUR pro Monat an (365 Tage mit 4 Stunden Reaktionszeit).

Auf 36 Monate gerechnet sind somit insgesamt 30600,– EUR zu entrichten.

Wir das gleiche System redundant ausgelegt und mit einer Kombination aus DRBD und heartbeat hochverfügbar gemacht, fallen weitere 2000,– EUR für die Hardware und ca. 2000,– EUR für die Einrichtung an.

Durch die dadurch gewonne Ausfallsicherheit kann man auf einen wesentlich günstigeren Supportvertrag zurück greifen. Für 5 Tage/Woche Störungsaufnahme und einer Entstörung am nächsten Werktag werden ca. 400,– EUR pro Monat berechnet.

Auf 36 Monate gerechnet können somit 10200,– EUR gespart werden.

Diese Rechnung ist natürlich stark vereinfacht, zeigt aber sehr deutlich dass Hochverfügbarkeit auf Dauer gesehen durchaus auch Geld sparen kann.

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